B-logbook: 21.01.2023: David Crosby war auch ein wichtiger kreativer Mitspieler der Byrds

Als Mitglied der Byrds revolutionierte David Crosby auf den Spuren von Bob Dylan und der Beatles die Beat- und Rockmusik der 1960er Jahre.

Zu viele dieser großartigen, genialen, bewusstseinsverändernden und lebensverbessernden Pop- und Rockmusikveteranen wie David Crosby müssen sich dieser Tage von unserer Welt verabschieden, aber einen anderen Ausweg gibt es nicht. Was bleibt, ist ihre Musik.

Als Mitglied der Byrds revolutionierte David Crosby auf den Spuren von Bob Dylan und der Beatles die Beat- und Rockmusik der 1960er Jahre, mit Platten wie diesen: Fifth Dimension von 1966 und Younger Than Yesterday (1967).

Worte des Abschieds und der Anerkennung von Steve Van Zandt, legendäre E Street Band Musiker, Radio DJ und Schauspieler: „RIP David Crosby. As a member of The Byrds, one of the historically essential artists that created the artform of rock. The Byrds, Bob Dylan, Beatles, Stones, Kinks, Who, Beach Boys & Yardbirds, showed future generations like us what was possible. We owe him, and them, everything.“

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B-logbook: 20.01.20223: David Crosby ist im Alter von 81 Jahren gestorben

So traurig zu hören, dass David Crosby, 81-jährig, den Planeten Erde verlassen musste.

Zu viele dieser großartigen, genialen, bewusstseinsverändernden und lebensverbessernden Pop- und Rockmusikveteranen müssen sich dieser Tage von unserer Welt verabschieden, aber einen anderen Ausweg gibt es nicht. Was bleibt, ist ihre Musik.

Platten wie diese: If I Could Only Remember My Name … David Crosby, David Crosbys erstes Soloalbum von 1971, ein Meisterwerk des von illegalen Rauchwaren illuminierten Hippie-Rock an der amerikanischen Westküste. Und Croz, Crosbys superbe Comeback-Platte von 2014, der Beginn seiner Renaissance, in der sich Serie exzellenter Alben aneinander reihte, deren letzte For Free anno 2021. Die mit seiner Lighthouse Band aufgenommene Liveplatte Live At The Capitol Theatre fungiert nun als würdiges, musikalisches Farewell.

Worte des Abschieds: Stephen Stills, David Crosbys partner in crime bei Crosby, Stills, Nash (& Neil Young gelegentlich): „David and I butted heads a lot over time, but they were mostly glancing blows, yet still left us numb skulls. I was happy to be at peace with him. He was without question a giant of a musician, and his harmonic sensibilities were nothing short of genius. The glue that held us together as our vocals soared, like Icarus, towards the sun. I am deeply saddened at his passing and shall miss him beyond measure.”

Und von Graham Nash, seinem Freund und Partner in Crosby & Nash und Crosby, Stills, Nash (& Neil Young gelegentlich): „It is with a deep and profound sadness that I learned that my friend David Crosby has passed. I know people tend to focus on how volatile our relationship has been at times, but what has always mattered to David and me more than anything was the pure joy of the music we created together, the sound we discovered with one another, and the deep friendship we shared over all these many long years. David was fearless in life and in music. He leaves behind a tremendous void as far as sheer personality and talent in this world. He spoke his mind, his heart, and his passion through his beautiful music and leaves an incredible legacy. These are the things that matter most. My heart is truly with his wife, Jan, his son, Django, and all of the people he has touched in this world.“

Record Collection N° 221: Fleet Foxes “Fleet Foxes” (Bella Union, 2008)

Filigrane Folkmusik und himmlische Gesangsharmonien, die viel älter zu sein scheinen als die jungen Menschen, die sie singen.

Das kommt davon, wenn junge Menschen in der Plattensammlung ihrer Eltern herumstöbern und sich die alten schwarzen Scheiben anhören. Der Sänger und Gitarrist Robin Pecknold (dessen ältere Schwester nach einem Album von Steely Dan auf den Namen Aja getauft wurde) war gerade 22 Jahre alt, als das gleichnamige Debütalbum der Fleet Foxes erschienen ist. Seine Mitmusiker und Mitsänger Skyler Skjelset (Gitarre), Christian Wargo (Bass), Casey Wescott (Keyboards) und Josh Tilman (Schlagzeug) waren ähnlich jung. Aber die betörende Musik auf ihrem Debütalbum scheint definitiv von älteren Semestern gemacht. Die fünf jungen Folkrock-Musiker sahen nicht nur aus wie wiedergeborene Hippies, ihre Musik klingt auch so.

Dabei kommen die Fleet Foxes aus dem amerikanischen Seattle, wo Ende der 1980er der rüde Sound des Grunge Rock entstand, und das mehr für Kaffee, Computer und viel Regen bekannt ist, denn für die sonnendurchflutete Pop- und Rockmusik, die in den 1960ern und 1970ern weiter südlich an der Westküste entstanden ist. Pecknold und seine Freunde aber singen sehnsüchtige, scheinbar weltentrückte Songs mit überirdisch schönen Gesangsharmonien im Sog der Beach Boys, der Byrds, den Zombies oder Simon & Garfunkel. Prägende Einflüsse waren auch Bob Dylan, Joni Mitchell und Crosby, Stills, Nash & Young. Neil Young und David Crosby auch als Solokünstler. Crosbys ohne gängige Songstrukturen frei dahin fließendes 1971 Soloalbum  If I Could Only Remember My Name, das er unter anderem mit Musikern der psychedelischen Hippie-Rock-Band The Grateful Dead aufgenommen hat, nannte Robin Pecknold als eines seiner wichtigsten musikalischen Erlebnisse. Wichtig auch für die Fleet Foxes uralte englische und amerikanische Folkmusik. Zeitgenössische Bands, mit denen die Fleet Foxes damals etwas anfangen konnten, waren wohl Midlake und My Morning Jacket, aber auch nur in deren zartesten Momenten.

Allein schon Sun It Rises, White Winter Hymnal und Ragged Wood, die ersten drei Songs des nicht eigens betitelten Debütalbums, heben mit ihren atemberaubenden Gesangsharmonien und fragilen folkigen Arrangements (unter den vielen Instrumenten, die die Fleet Foxes spielen, sind auch Banjo, Mandoline oder Autoharp, eine Art Zither) die Musik der Fleet Foxes völlig von ihren Zeitgenossen ab. Zugleich aber auch von ihren Vorbildern – denn es ist Robin Pecknold, der schon seit seinen frühen Teenagerjahren Songs mit seinem besten Freund Skyler Skjelset schreibt, gemeinsam mit seinen Bandkollegen gelungen, einen eigenen, eigenständigen Stil zu entwickeln. Die Fleet Foxes machen eine unglaublich wunderbare, abenteuerliche, seelenvolle Musik. Das Gemälde am Albumcover wurde 1559 vom niederländischen Maler Pieter Bruegel dem Älteren gepinselt, das passt. Sowohl die LP- als auch die CD-Edition enthalten auf einer zweiten Scheibe die EP Sun Giant vom April 2008 mit fünf weiteren zauberhaften Songs.

Fleet Foxes Fleet Foxes, Bella Union, 2008

(Erstveröffentlicht als Album des Monats in now! N° 70, Juli/August 2008. Komplett überarbeitet im Februar 2022)

© Fleet Foxes Pics by Klaus Winninger

An Update of My Top 20 Albums of 2018

 

Now it’s official: Doctor Bird’s aka Bobby Tarlton’s great debut Bedtime Stories has jumped into the Top Ten of my favourite 20 albums of 2018, residing now at N° 7.

On a private basis 2018 was a very good year, a good life. In some respects, especially in political, social and ecological terms, 2018 wasn’t a very good year. It was even worse than 2017. And who knows what the future will bring. But it’s for sure, music hasn’t lost its healing and world bettering force.

Here are my favourite 20 albums of 2018, chosen totally subjectively and incorruptly like every year. This is what I really bought and liked in 2018 and what I listened to mostly on CD or vinyl, but sometimes also in MP3 format on my mobile devices when that was more convenient. Cause it’s the music that counts. But streaming is naff.

 N° 1 Paul McCartney Egypt Station

N° 2 Tracey Thorn Record

N° 3 Elvis Costello and The Imposters Look Now

N° 4 The Beatles The Beatles and Esher Demos (1968/2018, 50th Anniversary Edition)

N° 5 Yo La Tengo There’s A Riot Going On

N° 6 Sting & Shaggy 44/876

N° 7 Bobby Tarlton Bedtime Stories

N° 8 Christine and The Queens Chris

N° 9 Martin Freeman and Eddie Piller Present Jazz On The Corner (Compilation)

N° 10 Paul Weller True Meanings

N° 11 Bob Stanley and Pete Wiggs Present Paris In The Spring (Compilation)

N° 12 David Bowie Glastonbury 2000 (2 CDs, 1 DVD)

N° 13 Arctic Monkeys Tranquility Base Hotel + Casino

N° 14 Paul Simon In The Blue Light

N° 15 The Good, The Bad & The Queen Merrie Land

N° 16 Gorillaz The Now Now

N° 17 Swing Out Sister Almost Persuaded

N° 18 Jungle For Ever

N° 19 David Crosby Here If You Listen

N° 20 Neil Young Songs For Judy (Recorded 1976; released 2018)

B-logbook: 08.12.2018: Wie? David Crosby singt meinen Namen?! In seinem Song?!

Ja, der David Crosby singt grad meinen Familiennamen.

Jetzt hat es mich aber gerissen! Was hat David Crosby, ja, der David Crosby, der früher bei den Byrds und bei Crosby, Stills, Nash & Young war, was hat der David Crosby da grad gesungen, in seinem Song Somebody Home: Meinen Namen, also meinen Familiennamen! Gibt’s ja nicht! Und doch, der David Crosby hat grad in Somebody Home die Zeile „We’re thinking about Winninger …“ gesungen! Kann nicht sein! Oder doch? Besser mal ins Booklet gucken,  nachschauen, Songlyrics checken … Also: „We’re thinking about winning ya …“, heißt es im ersten Vers der zweiten Strophe. Knapp daneben ist auch vorbei. Aber wenn der David Crosby winning ya singt, hört es sich an wie Winninger. Quasi endlich mal in einem Song verewigt. Passt. Und beim nächsten Mal reißt’s mich garantiert wieder, wenn der David Crosby in Somebody Home eindeutig „We’re thinking about Winninger …“ singt. Ist das nicht nice?

Notabene: Somebody Home ist übrigens auf David Crosbys wunderbar geglücktem 2017er Album Sky Trails zu hören. Heuer ist erneut eine exzellente Platte von ihm erschienen, die vierte innerhalb von vier Jahren, nach heftigen Auf und Abs in seinem Leben. Aber das ist eine andere Geschichte.

My Top 40 Albums Of 2017

Something old, something new, something borrowed, something blue.

Guess I’m feeling very Dinner for One like in the moment, compiling finally my end of the year music list: Same procedure as every year.

In some respects, especially in political, social and ecological terms, 2017 wasn’t a very good year. But musically it was a very good one. An abundance of fab, fine music, new and old was released or reissued for listening pleasure. Here are my 40 favourite albums of 2017, as always chosen totally subjectively and incorruptly. This is what I really liked in 2017 and what I listened to mostly on vinyl or CD, but sometimes also on some mobile devices when I’ve been on the way. Cheerio, Miss Sophie!

N° 1 Molden, Resetarits, Soyka, Wirth Yeah

N° 2 Brent Cash The New High

N° 3 Bilderbuch Magic Life

N° 4 Nick Heyward Woodland Echoes

N° 5 The Beatles Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band (1967/2017, 50th Anniversary Edition)

N° 6 5/8erl in Ehr`n Duft der Männer

N° 7 Lana Del Rey Lust for Life

N° 8 Thievery Corporation The Temple of I & I

N° 9 The XX I See You

N° 10 Don Letts Presents Culture Clash Radio

N° 11 Neil Young Hitchhiker (aufgenommen 1976, veröffentlicht 2017)

N° 12 Dan Auerbach Waiting on a Song

N° 13 David Crosby Sky Trails

N° 14 Ed Sheeran ÷ Divide

N° 15 Wanda Niente

N° 16 The Style Council Cafè Bleu (1984/2017)

N° 17 Saint Etienne Home Counties

N° 18 Paul Weller A Kind Revolution

N° 19 Stone Foundation Street Rituals

N° 20 New Street Adventure Stubborn Sons

N° 21 Imelda May Life Love Flesh Blood

N° 22 Charlotte Gainsbourg Rest

N° 23 Bertrand Burgalat Les choses qu’on ne peut dire à personne

N° 24 LCD Soundsystem American Dream

N° 25 Phoenix Ti Amo

N° 26 Prince Purple Rain (1984/2017)

N° 27 Kamasi Washington Harmony of Difference

N° 28 Little Steven Soul Fire

N° 29 Bob Dylan Triplicate

N° 30 Lindsey Buckingham & Christine McVie Lindsey Buckingham & Christine McVie

N° 31 Harry Styles Harry Styles

N° 32 Haim Something to Tell You

N° 33 Van Morrison Roll With The Punches

N° 34 Robert Plant Carry Fire

N° 35 PP Arnold The Turning Tide (aufgenommen 1969/70, veröffentlicht 2017)

N° 36 The Rolling Stones On Air (aufgenommen 1963 – 1965 für BBC Radio, veröffentlicht 2017)

N° 37 U2 Songs of Experience

N° 38 Feist Pleasure

N° 39 Morrissey Low In High School

N° 40 Angus & Julia Stone Snow

17 & 4 Favoriten von 2017, 6 Lieblingsscheiben von 2016

Meine meist gehörten Platten in diesem Jahr.

2017 ist zu drei Viertel gelaufen, ein guter Zeitpunkt, hier eine erste, gewohnt persönliche und unbestechliche, popmusikalische Bilanz zu ziehen, bevor die letzte große vorweihnachtliche Veröffentlichungswelle anrollt.

Es störte mich aber nicht, würden bis Jahresende überhaupt keine neuen Platten mehr erscheinen. Diese erste 2017er Auslese ist schon mehr als genug für mich, und auch meine allerliebsten 2016er Alben haben nichts von ihrer Wirkung verloren und wollen weiter gehört werden. Außerdem muss ich Musik zum Glück ja nicht mehr nach Veröffentlichungsdatum hören und subito meinen Senf dazugeben, sondern nach Gusto, Laune und Gelegenheit, egal ob alt oder neu.

Aber gut, die Spielregeln sind andere. Ein Jahr hat nun mal zwölf Monate, nicht neun. Also hat die Musikindustrie  ihre Schleusentore weiter geöffnet: Auf das Comeback-Album von LCD Sound System folgten neue LPs von Arcade Fire, Angus & Julia Stone, Fleet Foxes, Benjamin Clementine, Kelela, The Killers, Sparks, Marc Almond, Carla Bruni, Yusuf alias Cat Stevens, Beatle Ringo Starr, Van Morrison, Randy Newman, Gregg Allman, Little Steven, David Crosby, Kamasi Washington, Gregory Porter, Sixties Mod-Soul-Pop-Ikone P.P. Arnold und und und. Liam Gallaghers Solo-Oasis-Album  As You Were ist draußen, Wandas drittes Album Niente auch. Wer soll das alles hören, von Kaufen ist bei vielen Leuten ja eh nicht mehr die Rede.

Wie auch immer, neue Scheiben von Björk, Beck, Noel Gallagher, Taylor Swift, Robert Plant, U2, Morrissey oder die BBC Radio Tapes der Rolling Stones aus den frühen 1960ern werden noch folgen.

17 neue Favoriten von 2017

1. Molden, Resetarits, Soyka, Wirth Yeah

Keine neue Platte hat mich heuer mehr berührt. Die Lieder auf Yeah wirken so vertraut und berührend, als wären sie immer schon da gewesen. Musikalisch zwischen der Cowboymusik von Nashville, dem amerikanischen Rhythm & Blues, dem Zydeco und Cajun aus New Orleans und dem weinseligen Wienerlied driftend, sind diese neuen Lieder von Ernst Molden & Mitmusikern große, herzergreifend menschelnde Kunst.

2. Brent Cash The New High

Mit den für Brent Cashs erste beiden Alben trefflich passenden Etiketten „Kalifornien“ und „Sunshine Pop“ kommt man nicht weit, wenn man The New High treffend zu beschreiben versucht. In den strahlend blauen Himmel und den goldenen Sonnenschein mischen sich auf The New High Zwielicht und emotionale Zwischentöne. Die Songs schürfen tiefer und gehen auch tiefer unter die Haut.

3. Bilderbuch Magic Life

Da mögen noch so viele obergescheite Kritiker geifern: Ich bin da neidbefreit und sage, Bilderbuch sind so wie Wanda verdientermaßen erfolgreich, weil echt gut. Austropop & Falco-Lässigkeit treffen hier auf Dada-Lyrik und Disco-Wumms, auf geschmeidigen funky Electro-Pop & ausgeflippte Prince-Gitarren-Daddeleien. Angeführt vom aktuell coolsten & cleversten Frontmann einer Popband: Maurice, der Gangster of Love, König der Disco-Kugel und intergalaktische Space Cowboy.

4. 5/8erl in Ehr`n Duft der Männer

Seid ihren gefühlten 2010er Welthits „Schneid di Melone an“ und „Siasse Tschick“ samt dem Album Bitteschön! gehören die famosen 5/8erl in Ehr’n aus Wien zu den Fixsternen in meinem popmusikalischen Universum. Ihr neues Werk überstrahlt mit seinen gefühlten Welthits „Cheesy Kern“, „Campari-Soda“, „Badeschluss“ oder „Geh bitte Bobo“ sogar noch seinen brillanten Vorgänger Yes We Does.

5. Neil Young Hitchhiker

Der alte Büffel hat jetzt endlich eines seiner legendären „verlorenen“ Alben komplett veröffentlicht. Aufgenommen in einer einzigen Nacht im August 1976 mit Neil Young an der Akustikgitarre und seinem kongenialen Sound-Mann David Briggs am Mischpult. Von „Pocahontas“ bis  zu „Human Highway“ und dem Titelsong hat Young fast alle Lieder für spätere Alben neu eingespielt, dazu gibt es mit „Hawaii“ und „Give Me Strength“ zwei bislang unveröffentlichte Songs. Hitchhiker ist das Missing Link zwischen Harvest, Comes A Time und Rust Never Sleeps.

  1. Dan Auerbach Waiting on a Song
  2. The XX I See You
  3. Thievery Corporation The Temple of I & I
  4. Lana Del Rey Lust for Life
  5. Paul Weller A Kind Revolution
  6. Saint Etienne Home Counties
  7. Stone Foundation Street Rituals
  8. Bertrand Burgalat Les choses qu’on ne peut dire à personne
  9. Phoenix Ti Amo
  10. Imelda May Life Love Flesh Blood
  11. Ed Sheeran ÷ Divide
  12. Bob Dylan Triplicate

4 Lieblingsscheiben mit alten Songs, die 2017 neu aufgelegt wurden 

  1. The Beatles Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band (1967/2017, 50th Anniversary Edition, DoLP)
  2. The Style Council Cafè Bleu (1984/2017)
  3. Don Letts Presents Culture Clash Radio
  4. Prince Purple Rain (1984/2017)

6 auch 2017 laufend gespielte 2016er Lieblingsplatten

1. Popincourt A New Dimension to Modern Love

Eine bezaubernde Song-Romanze nach der anderen: Popincourts Albumdebüt war nicht nur meine Lieblingsplatte von 2016, inzwischen ist es eine meiner liebsten Platten überhaupt.

2. French Boutik Front Pop

Schon lange nicht mehr eine so fetzige neue französische Band gehört. Ihr hinreißendes Debütalbum hält, was es am Cover verspricht.

3. Dexys Let the Record Show: Dexys Do Irish and Country Soul

Keine Woche, in der ich dieses wunderbare Album von Kevin Rowland und den mal wieder neu formierten Dexys nicht wenigstens einmal höre. Und wenn doch mal nicht genug Zeit dafür bleibt, wirkt allein schon das sonnige Sommer-Video für „Grazing in the Grass“ Wunder.

  1. The Rolling Stones Blue & Lonesome
  2. Michael Kiwanuka Love & Hate
  3. Jochen Distelmeyer Songs From The Bottom Vol.1

My records of the year: Meine 44 Lieblingsplatten 2016

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Also, jetzt mal doch wieder eine richtige Alben des Jahres-Liste, mache ich gern in diesem Seuchen-Jahr, in dem die Musik aber richtig gut war. Ausnahmsweise mal wieder mit – höchst subjektiver! – Reihung. Meine fünf Lieblingsplatten 2016 sind diese dreizehn. Die weiteren einunddreißig Nennungen sind alphabetisch gelistet.

  1. PopincourtA New Dimension to Modern Love

From Paris with Love: Keine Platte vermochte mich 2016 mehr zu berühren, mehr zu begeistern als das Debütalbum der Pariser Pop-Combo Popincourt mit einem unglaublich bezaubernden Mix aus Blue Note Jazz, Sixties Beat und britischem 1980er Indie-Pop. Mastermind, Sänger, Songschreiber und Multiinstrumentalist Olivier Popincourt  singt seine beseelten, wohltuenden, wunderhübsch melodiösen Songs wie „The First Flower of Spring“, „The Things That Last“ oder das funkelnde Titellied mit einem wunderbaren Schmelz in der Stimme, und seine Lyrics in Englisch, mit einem leichten, sehr charmanten französischen Akzent, dass einem das Herz  übergeht.

  1. French BoutikFront Pop

The new French Beat from Paris: Wer Ja zu Popincourt sagt, sollte auch nicht Nein zu French Boutik sagen. Eine hinreißende Combo, die nicht nur dem Beat, Soul und Mod-Feeling  der 1960er huldigt, sondern auch dem Spirit des Punk und der New Wave der 1970er und 1980er.  Wie Popincourt zelebrieren auch French Boutik eine sympathische, an Paul Wellers 1980er Band The Style Council erinnernde, pro-europäische Internationalität. Sie singen meist in Französisch und covern erfrischend fetzig Françoise Hardys „Je Ne Suis La Pour Personne“, haben aber auch famose eigene Songs wie „Le Mac“ oder „Costard Italien“ oder die englisch gesungenen „Hitch A Ride“ und „The Rent“. Sängerin Gabriela Giacoman gastiert bei Popincourt, Olivier Popincourt bei French Boutik an der Hammond Orgel. Absolutely French!

  1. Jochen DistelmeyerSongs From The Bottom Vol. 1

Der frühere Sänger und Songschreiber der Hamburger Indierock-Combo Blumfeld singt auf „Songs From The Bottom Vol. 1“ statt Deutsch nun alles in Englisch, mit seiner irgendwie immer stoisch ungerührten, aber dann doch anrührenden Stimme, allein zur Gitarrenbegleitung und ein wenig Orgel und Klavier. Ein höchst obskurer, aber doch wunderbar stimmiger Coverversionen-Cocktail. Mit grandios interpretierten Songs von Lana Del Rey, Britney Spears, Nick Lowe, The Verve, The Byrds, Joni Mitchell oder Al Green. Eine so überraschende wie beglückende Offenbarung.

  1. DexysLet the Record Show: Dexys Do Irish and Country Soul

Kevin Rowland arbeitet weiter an seiner Vision der Dexys. Top gestylt, mit trefflich ausgewählten, top instrumentierten, von Rowland fantastisch gut gesungenen Coverversionen wunderbar melodiöser und hochemotionaler älterer Songs, die nicht immer irisch oder Country sind, sondern einfach Pop. Zu einigen gibt es brillante, durchgestylte Videos, wie man sie schon lange nicht mehr gesehen hat.

  1. Udo LindenbergStärker als die Zeit

Drei in einer Reihe: Nach den supersupernen Alben Stark Wie Zwei (2008) und MTV Unplugged (2013) setzt Dr. Feeel Good die allerbeste Zeit seiner Karriere ungebremst fort, stärker und besser denn je. Was für eine coole Socke!

  1. The Rolling StonesBlue & Lonesome

Reif fürs Altersheim? In Würde altern? Wiederbelebt? Ihr bestes Album seit Jahren? Geschenkt. Die Rolling Stones spielen doch seit Jahren in prächtiger Kondition kraftvolle Konzerte mit ihren größten Hits. Diese zwölf hochoktanigen Coverversionen alter Bluessongs, die sie in drei Tagen in einem Londoner Studio aufgenommen haben, sind so elektrisierend, scharf und relevant wie nur was.

  1. Michael KiwanukaLove and Hate

Beyoncè? Kanye West? Rihanna? Drake? Alle nicht meine Tasse Tee. Meine liebsten Rhythm & Blues- und Soul-Longplayer des Jahres sind zum einen die strictly old school Scheiben der viel zu früh verstorbenen Sharon Jones und von Charles Bradley. Zum anderen Michael Kiwanukas zweites Album, das noch mal um Klassen besser ist als sein über Gebühr gelobtes 2012er Debütalbum Home Again. Kiwanuka mixt Otis Redding, Jimi Hendrix, Marvin Gaye und auch Pink Floyd zu seinem eigenständigen, zeitgemäßen, modernen Soul.

  1. Leonard CohenYou Want it Darker

Zu viele Tote in diesem Musikjahr, aber sind es das nicht immer, und werden es leider nicht immer mehr? Anders als im Fall von David Bowies Blackstar, das ich 2016 kaum mal hören wollte bzw. einfach nicht hören konnte, geht es mir mit Leonard Cohens finalem Album besser, ich höre es gern und oft, als Feier seiner Poesie und seines erfüllten Lebens.

  1. Ben WattFever Dream

Auf seinem dritten Soloalbum, dem zweiten kurz aufeinanderfolgenden, verzaubert der Ex-Everything But The Girl-Musiker erneut mit seinen tief berührenden, empfindsamen Folkrock-Songs, die das Wunder bewirken, sich in durchgeknallten, horriblen Zeiten wie den unseren, Momente lang wieder wie ein richtiger Mensch zu fühlen. Eine guttuende Atempause in der allgegenwärtigen zerstörerischen Beschleunigung.

  1. Mathilde Santing Both Sides Now: Matilde Santing Sings Joni Mitchell

Ehrlich, ohne Twitter hätte ich wohl das superbe neue Album dieser wunderbaren holländischen Sängerin verpasst, die ich seit ihrer 1982er Debüt-EP Introducing überaus schätze. Zuletzt von meinem persönlichen Radar verschwunden, zelebriert Mathilde Santing hier zwölf der größten Songs von Joni Mitchell, live aufgenommen im North Sea Jazz Club in Amsterdam. Unwiderstehlich schön. Und zurzeit nur via Mathilde Santings Website https://mathildesanting.com erhältlich.

  1. Marius Müller-WesternhagenMTV Unplugged

Wie bei Udo Lindenberg bin ich auch zu Marius Müller-Westernhagen wieder zurückgekehrt durch die neuen faszinanten Schriften von Benjamin von Stuckrad-Barre. MTV Unplugged ist auf vier LPs eine piekfein inszenierte, instrumentierte und gesungene Best-of-Werkschau von hoher Qualität, mit viel Emotion, Seele und großer Wirkung.

  1. The BeatlesLive at the Hollywood Bowl

Schon die Erstauflage dieser hinreißenden Konzertplatte, die 1964 und 1965 bei zwei Konzerten in der legendären Hollywood Bowl in Los Angeles mitgeschnitten wurde, überraschte mit ihrem Mix, der die super Performance der Fab Four vom Beatlemania-Gekreische befreite. Die Neuauflage mit vier Bonustracks setzt noch einmal einen drauf.

  1. Bruce Springsteen and the E Street BandLive at the TD Garden, Boston, MA, February 4th 2016 / Bruce Springsteen – Chapter and Verse

Nie hatten die Songs von Bruce Springsteens grandiosem Doppelalbum The River mehr Wirkung, nie machten sie als Ganzes mehr Sinn, nie klangen sie besser als bei den US-Konzerten der The River-Tournee. In Boston etwa, Anfang Februar 2016, sind der Boss und die E Street Band auf dem Gipfel ihrer Mission angekommen, dokumentiert auf drei unverzichtbaren CDs. Und Chapter and Verse, die erste wirklich geglückte Compilation von Springsteens Schaffen, begleitet seine großartige Autobiografie Born to Run.

 

Nennungen ehrenhalber:

 ABCLexicon of Love II

AirTwentyears

Karl BlauIntroducing Karl Blau

Bon Iver22, A Million

David BowieBlackstar

Charles BradleyChanges

Billy Bragg & Joe HenryShine a Light: Field Recordings from the Great American Railroad

Eric ClaptonI Still Do

David CrosbyLighthouse

Betty DavisThe Columbia Years 1968-1969

DionNew York Is My Home

Bob DylanFallen Angels

The Last Shadow PuppetsEverything You’ve Come to Expect

Mayer HawthorneMan About Town

Norah JonesDay Breaks

Sharon JonesOriginal Motion Picture Soundtrack: Miss Sharon Jones!

The MonkeesGood Times!

Van MorrisonKeep Me Singing

NenaOld School

The PretendersAlone

Nada SurfYou Know Who You Are

Pet Shop BoysSuper

SantanaSantana IV

Paul SimonStranger to Stranger

Kandace SpringsSoul Eyes

Sting57th & 9th

Teenage FanclubHere

WaldeckGran Paradiso

WilcoSchmilco

YelloToy