Keren Ann: „Nolita“

 

 

 

 

 

 

 

Verträumt sehnsüchtige Balladen einer geheimnisvollen Kosmopolitin aus Paris.

Die in Tel Aviv geborene, in Holland aufgewachsene und seit ihrem elften Lebensjahr in Paris lebende 30-jährige Sängerin, Musikerin, Songschreiberin Keren Ann Zeidel gilt in Frankreich als eines der größten Talente des neuen Chansons. Für ihre ersten beiden französischen Alben arbeitete sie mit dem Chanson-Jungstar Benjamin Biolay zusammen, ihr erstes englischsprachiges Album Not Going Anywhere erschien im Herbst 2003.

Die fragilen, tief unter die Haut gehenden Songs ihrer neuen Platte Nolita, die sie erstmals auch selbst produziert hat, haucht Keren Ann abwechselnd auf Englisch oder Französisch. Auch das ein Zeichen ihres Unterwegsseins zwischen ihrem Lebensmittelpunkt Paris und ihrer zweiten Basis New York, wo sie ein Apartment  in einem Viertel in Manhattan hat, das nördlich von Little Italy liegt und dem Album seinen Namen gibt.

Dort sind auch die meisten Lieder dieser faszinierenden Platte entstanden. Ob die englischsprachigen Greatest You Can Find, Chelsea Burns und Roses & Hips oder die auf Französisch gesungenen Que n’ai-je, La forme e le fond und L’Onde amére – sie sind alle ungemein sinnliche, schwer melancholische, sehnsüchtig glühende Balladen, die ganz tief unter die Haut gehen und schnell süchtig machen. Worum sich die einzelnen Songs tatsächlich drehen, will Karen Ann nicht enträtseln. Warum auch. Wickelt sie einen doch auch so verführerisch um den kleinen Finger.

Karen Ann Nolita, EMI Music France, 2004/2005

(now! N° 42, Oktober 2005, zuletzt überarbeitet im Dezember 2018)

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