„Münchner Geschichten“ (1974), „Der ganz normale Wahnsinn“ (1979), „Monaco Franze – Der ewige Stenz“ (1983), „Kir Royal“ (1986) – alles unvergesslich geniale, messerscharf intelligente, unglaublich amüsant komische, philosophisch melancholische Fernseherlebnisse, die meine Generation via Schwarzweißbildschirm beim Erwachsenwerden und unausweichlichem Erwachsenseinmüssen begleitet haben. Eine neue Episode der oben genannten Fernsehserien, die mit vollem Recht als legendär bezeichnet werden, zu versäumen – das durfte nicht sein. Auch heute noch sind das unschätzbar wertvolle, unauslöschliche Erinnerungen. Unvergessliche Figuren, die der Münchner Filmregisseur und Drehbuchautor Helmut Dietl da in etwas mehr als einer Dekade geschaffen hat: Günther Maria Halmer als tagträumenden, gegen die Spießerwelt aufbegehrenden Nichtsnutz Tscharlie in „Münchner Geschichten“; Towje Kleiner als heillos pessimistischen Chaot in „Der ganz normale Wahnsinn“; Helmut Fischer als sympathisch-schlitzohrigen Schwerenöter in „Monaco Franze“ oder Franz Xaver Kroetz als Klatschreporterhallodri Baby Schimmerlos. Alle unsterblich eigentlich. Doch Helmut Fischer musste schon anno 1997 abtreten, Towje Kleiner vor drei Jahren. Und heute ist er gestorben: Helmut Dietl, dieser unvergleichliche bayrische Menschenbeobachter und Geschichtenerzähler. Weil der Tod ein gnadenloser Genosse ist, und der Krebs sein hinterfotziger Gesell. Helmut Dietl, R.I.P.
Tscharlie (Günther Maria Halmer): „Sche woas.“ Gustl (Frithjof Vierock): „Sche woas scho.“ Tscharlie: „So sche woas übahaupt nia.“ Gustl: „So is des im Leben. Zuerst is sche und daun is aufamoi ois vuabei.“ Tscharlie: „Genau.“ („Münchner Geschichten“, Episode 7: „Der lange Weg nach Sacramento“, 1974)