B-Logbook: 16.11.2015: Als Rastaman Bob Marley zum Weltstar wurde

bob_marley_cover_musikexpress_11-1975Bob Marley 1975 am Cover des deutschen „Musik Express“.

Ein bisschen Spaß muss sein. Auch an so tristen schwarzen Tagen, wie sie unsere Welt an diesem Wochenende erleiden musste. Vorhin von der offiziellen Bob-Marley-Seite auf Facebook  gepostet: Reggae-Ikone Bob Marley, vor 40 Jahren gerade im Begriff auch außerhalb Jamaikas bekannt und berühmt zu werden, im November 1975 erstmals am Cover des deutschen „Musik Express“, der in den 1970ern neben dem legendären „Sounds“-Magazin quasi Pflichtlektüre für jeden heranwachsenden Rock- und Popmusikfan in den deutschsprachigen Ländern war. Reggae, der neue Sound aus Jamaika, war 1975 voll im Kommen. Und Bob Marley sein erster großer und schließlich einziger globaler Superstar: Excuse him while he lights his spliff, cause he’s gotta take a lift.

byrds_musikexpress_11-1975Muss ich extra erwähnen, dass dieses Heft, übrigens zufällig mein erster am Kiosk erstandener „Musik Express“, hier a casa noch immer im Regal zu finden ist? Gerade eben hervorgekramt und seit einer nicht nur gefühlten Ewigkeit wieder mal durchgeblättert. Neben Bob Marley im Heft mit dabei: The Who, der zweite Teil einer Story über Island Records, das von Chris Blackwell gegründete Plattenlabel, bei dem auch Bob Marley unter Vertrag war, Rod Stewart, damals mit der schwedischen Superblondine Britt Ekland liiert, anlässlich der Veröffentlichung seiner ersten amerikanisierten Rhythm & Blues- und Soul-LP „Atlantic Crossing“, die Doppel-Leadgitarren-Combo Wishbone Ash, die es nie in meine Plattensammlung geschafft haben, die programmatisch benannte Average White Band, eine in den Siebzigerjahren hippe weiße Soul- und Funk-Band, eine Vier-von fünf-Sternen-Kritik der neuen Pink-Floyd-Platte „Wish You Were Here“, sowie eine lesenswerte, sogenannte „ME Special Story“ über die amerikanischen Westcoast-Beatles The Byrds. Muss ich extra erwähnen, dass sowohl die essentiellen Alben der Byrds, als auch jene von Bob Marley heute a casa in einem den Zeitschriften benachbarten Regal residieren?

B-Logbook: 05.11.2015: Wenn Taylor Swift auf Ryan Adams trifft

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Die Familie, der Job, die Freunde, eine riesige Platten-, DVD-, Bücher- und Zeitschriftensammlung. Nicht zu vergessen: die Welt draußen vor der Tür mit ihren Möglichkeiten. Und nicht gerade zu viel Zeit für all das. Warum also sollte ich meine Zeit mit irgendwelchen Musik-Streaming-Abos verplempern? Warum sollte ich mir selbst die Zeit für langwierige Versuche stehlen, mir für mich eigentlich uninteressante, unhörbare Platten schön zu hören, nur weil sie gerade angesagt und angeblich wichtig sind? Ein Beispiel: Radioheads elektronischer Neurosenblues auf „OK Computer“ war anno 1997 famos, danach haben sie kaum noch etwas produziert, dem ich öfter begegnen möchte. Joanna Newsom? Flaming Lips? Tocotronic? Keine Chance. Bilderbuch und Wanda, um mal zwei gute aktuelle österreichische Bands zu nennen, meistens gerne – so unterschiedlich die beiden auch sein und andere Kritiker zu intellektuellen Scheingefechten nötigen mögen.

Ich weiß, welche Musik ich mag und welche ich noch mögen könnte. Das ist mehr als genug. Persönliche musikalische Freudenspender momentan – nachdem Bruce Springsteens 1980er Doppelalbum „The River“ nach Wochen am Plattenspieler vom formidablen neuen New Order Album „Music Complete“, Keith Richards‘ neuer LP „Crosseyed Heart“, „Yours, Dreamily“ von The Arcs, der lässigen Zweitband von Black-Keys-Mann Dan Auerbach“ und Duffys 2008er Hit-LP „Rockferry“ abgelöst wurde und im CD-Player zwischendurch immer wieder die „1“-Hitsammlung der Beatles rotiert:

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Adeles brillante neue Single „Hello“ sowie Paul Wellers doch ziemlich gutes neues Album „Saturns Pattern“, das hier vorerst im Plattenregal ein unerwartetes Mauerblümchendasein fristete, bis ich es dieser Tage noch so richtig für mich entdeckte. Und eine neue Playlist, in der die originalen Songs von Taylor Swifts perfekt glitzerndem Pop-Album „1989“ jeweils direkt auf die weit sparsamer inszenierten und emotional deutlich melancholischer gestimmten Interpretationen der“1989″-Coverplatte von Alternative- und Country-Rocker Ryan Adams treffen. Bester Stoff. Will hören. KW.

B-Logbook: 02.05.2015: Klaus Winningers Beat: 100!

Kurt_Ostbahn_Kurtiositaeten_KW_Special-Edition (3)Gut Ding braucht Weile. Meinereiner sowieso. Konzipiert, online designt und eingerichtet habe ich diesen Blog im Frühjahr 2013. Den ersten fertigen Text habe ich dann am 18. Mai 2013 gepostet. Nicht zuletzt ein Versuch, mein Mütchen am vorherrschenden (Promotion-) Musik- und Kulturjournalismus zu kühlen – mit dem mysteriösen, schlussendlich aber doch Viele zum Anklicken und vielleicht ja sogar zum Lesen anregenden Titel „Wer dieses Spiel nicht spielt, macht auch nicht die Regeln“. Nach einer längeren Funkstille, in der mir das Schreiben über Musik kaum einmal fehlte, das Musikhören aber wieder viel öfter Glückmomente und Freude auslöste. Einige Zeit nach dem von mir herausgegebenen Musik- und Popkulturmagazin „now!“. Eine Rückkehr zum Publizieren, weil mich das Schreiben über Musik et al wieder zu interessieren begann, wenn auch in Form einer privaten Unternehmung ohne geschäftliche Interessen und Zwänge, also eine wesentlich erfüllendere, freudvollere Tätigkeit. A labour of love, Motto: „The beat goes on”. Der Beat geht weiter.

Gesagt, getan. Mit neuen Texten, „Posts“, über – in erster Linie – Musik, aber auch Film, Kunst, Literatur. Medien. Journalismus, Kultur- und Musikjournalismus. Die Welt, das Leben. Genau.

Mir bis heute nicht minder wichtig: der Aufbau des Archivs mit (überarbeiteten, upgedateten) älteren und alten Geschichten, Interviews und Kritiken aus fast drei Jahrzehnten Musik- und Kulturjournalismus, in Print, Radio und Internet.

rif_18.5.2013 023Einiges ist schon gemacht, vieles noch zu tun. Aber es dauert. Siehe oben. Die Liste der Ideen und Notizen zu vielleicht doch noch mal fertig geschriebenen Texten wird nicht kürzer. Die Liste früherer Arbeiten, die ich gerne überarbeiten und online bringen möchte, ebenso.

Immerhin: Das hier ist der 100. Beitrag in diesem Blog. Geschrieben am 1. November 2015, knapp zweieinhalb Jahre nach dem Start. Die meistgelesenen Sachen anno 2015 sind bis jetzt:

Die Stimme des 20 Jahrhunderts: Frank Sinatra (1915-1998)

Kris Kristofferson: Wirklich frei ist man erst, wenn man gestorben ist

Langes dünnes Jagger, langes dünnes Müller

Neue Vinyl-Platten: Der Preis ist zu heiß!

The Makemakes haben eigentlich jetzt schon gewonnen, oder?

Es geht ja doch: Wer singt für Österreich?

John Lennon: 1940 – 1980 – Forever

Bruce Springsteen: „The River“, die beste Party deines Lebens

Helmut Dietl: Der lange Weg nach…

Hello, it’s Paul: Im Gespräch mit Beatle Paul McCartney

Wer sich vielleicht für die oben Genannten interessiert hat, der könnte auch bei den folgenden Texten fündig werden:

Bruce Springsteen: Mehr Licht? Feuer!

Chuck Berry: Die Kraft und des Mysterium des Rock’n’Roll

Ein perfektes Paar: Vinyl-LP und MP3-Download

Leonard Cohen: Gott schenkte ihm eine goldene Stimme, nicht?

Aber diese Musik macht uns glücklich!