Record Collection N° 42: Paul McCartney “Egypt Station” (Capitol Records, 2018)

On the turntable: Egypt Station

Paul McCartney müsste nichts mehr beweisen, aber er beweist seine Extraklasse mit „Egypt Station“ einmal mehr.

Mein Album des Jahres 2020? Paul McCartneys Egypt Station. Was sonst? Wer 2018, wenn nicht Paul McCartney? Der Sir und ewige Beatle. Weil Paul McCartney erstens damals und überhaupt, der coolste Mensch auf diesem Planeten ist. Weil Paul McCartney zweitens 2018 angesagt war wie nur wer. Beispiele? Die lässige Carpool-Karaoke-Sause in Liverpool mit dem  superlustigen James Corden von der „Late Late Show“, Großbritanniens Humorgeschenk an die USA. Das famose Minikonzert in der New Yorker Grand Central Station zur Veröffentlichung von Egypt Station, das live auf YouTube war. Überhaupt Maccas cooler YouTube Kanal und seine ganze hippe Präsenz in der digitalen Welt der Online-Medien. Die superfantastischen Konzerte seiner laufenden „Freshen Up“-Tournee mit seiner großartigen Band, die in einem grandiosen zweieinhalb Stunden Gig vor zehntausenden euphorischen Fans beim Austin City Limits Fest (gibt’s auch auf YouTube in guter TV-Qualität) gipfelten. Und yeah, weil das alles so gut lief für ihn, war Paul McCartney 2018 angesagt ist wie nur wer. Und das bei Jung und Alt. Ein Blick ins Publikum seiner Konzerte bestätigt das, aber pronto.

Drittens ist Egypt Station nicht irgendein weiteres neues Album von Paul McCartney, sein 18. Soloalbum halt, sondern eines, bei dem man von Anfang an sicher ist, dass der ewige Beatle, nicht einfach auf Nostalgie-Walz in der Penny Lane unterwegs ist. Man gneißt gleich, dass der Paul McCartney mit Egypt Station noch mal so richtig was reißen will. Und yeah, das hat voll geklappt, Egypt Station war sein erstes Nummer-1-Album in den USA überhaupt.

„Freshen Up“ war nicht nur das Motto der neuen Tournee, sondern auch das Motto der neuen, nach dem Cover-Gemälde von Macca benannten Platte, die Paul McCartney größtenteils alleine aufgenommen hat oder mit den Musikern seiner Live-Band; in den Londoner Abbey Road Studios, in seinem Heimstudio am Land in Sussex und in Los Angeles. Produziert hat bis auf die Single Fuh You (Ryan Tedder von One Republic) Greg Kurstin, der Typ vom amerikanischen Electro-Pop-Duo The Bird and the Bee, der auch schon mal für Adele oder Beck als Produzent arbeitete. Aber was sind schon Namen.

Was zählt ist, dass an Egypt Station alles superfrisch, modern, heutig, zeitgeistig im positiven Sinn ist – alles total präsent und voll relevant, 100% Paul McCartney. Die Produktion, der Sound, die Musik, die schöne Melodien und knackigen Hooklines. Die pointierten Songlyrics. McCartneys Stimme. Jeder der 16 Songs packt einen wie nur was. Von den nonstop aufeinander folgenden Volltreffern auf den ersten Plattenseiten,  I Don’t Know, Come On To Me, Happy With You, Who Cares, Fuh You, Confidante, People Want Peace und weiteren mehr bis zu den komplexeren, nicht weniger spannenden Stücken Despite Repeated Warnings und Hunt You Down/Naked/C-Link auf der vierten Seite. Jeder Song hier lohnt es, näher hinzuhören und sich darauf einzulassen.

Apropos frisch: Paul McCartneys naturgemäß tiefer und brüchiger gewordene Stimme steht seinen neuen Songs genauso gut wie Sir Paul sein nun endlich natürlich ergrauender Beatles-Pilzkopf. Beides lässt ihn nur noch präsenter, realer, authentischer, erscheinen. Ehrlich, wenn ich mal 80Jahre alt bin, wäre ich gern so wie Paul McCartney jetzt. Wäre das nicht cool?  Paul McCartney ist definitiv der coolste Mensch auf unserem Planeten.

Paul McCartney Egypt Station, Capitol Records, 2018

© Egypt Station Pic by Klaus Winninger

Paul McCartney: „Egypt Station“

Turntable / Plattenspieler N° 18: Paul McCartneys „Egypt Station“ ist mein Album des Jahres. Was sonst?

Mein Album des Jahres? Paul McCartneys Egypt Station. Was sonst? Wer 2018 wenn nicht Paul McCartney? Der Sir und ewige Beatle. Weil erstens Paul McCartney heute, grad jetzt und überhaupt, der coolste Mensch auf diesem Planeten ist. Weil zweitens Paul McCartney 2018 angesagt ist wie nur wer. Beispiele? Die lässige Carpool-Karaoke-Sause in Liverpool mit dem  superlustigen James Corden von der „Late Late Show“, Großbritanniens Humorgeschenk an die USA. Das famose Minikonzert in der New Yorker Grand Central Station zur Veröffentlichung von Egypt Station, das live auf YouTube war. Überhaupt Maccas cooler YouTube Kanal und seine ganze hippe Präsenz in der digitalen Welt der Online-Medien. Die superfantastischen Konzerte seiner laufenden „Freshen Up“-Tournee mit seiner großartigsten Band, die in einem grandiosen zweieinhalb Stunden Gig vor zehntausenden euphorischen Fans beim Austin City Limits Fest (gibt’s auch auf YouTube in super TV-Qualität) gipfelten. Und yeah, weil das alles so gut läuft für ihn, ist Paul McCartney 2018 angesagt ist wie nur wer. Und das bei Jung und Alt. Ein Blick ins Publikum seiner Konzerte bestätigt das, aber pronto.

Und weil drittens Paul McCartneys neues Album nicht irgendein weiteres neues Album von Paul McCartney ist, also sein 18. Soloalbum halt, sondern eines, bei dem man von Anfang an sicher ist, dass er, der ewige Beatle, nicht einfach auf Nostalgie-Walz in der Penny Lane unterwegs ist. Man gneißt gleich, dass der Paul McCartney es jetzt noch mal wissen will und mit Egypt Station noch mal so richtig was reißen will. Und yeah, das hat voll geklappt, Egypt Station sein erstes Nummer-1-Album in den USA seit Tug of War vor 36 Jahren.

„Freshen Up“ ist nicht nur das Motto der neuen Tournee, sondern auch das Motto der neuen, nach dem Cover-Gemälde von Macca benannten Platte, die Paul McCartney größtenteils alleine aufgenommen hat oder mit den Musikern seiner Livecombo; in den Londoner Abbey Road Studios, in seinem Heimstudio am Land in Sussex und in Los Angeles. Produziert hat bis auf die Single Fuh You (Ryan Tedder von One Republic) Greg Kurstin, der Typ vom Electro-Pop-Duo The Bird and the Bee, der auch schon mal für Adele oder Beck als Produzent arbeitete. Aber was sind schon Namen.

Was zählt ist, dass an Egypt Station alles superfrisch, modern, heutig, zeitgeistig im positiven Sinn ist – alles total präsent und voll relevant, 100% Paul McCartney: die Produktion; der Sound; die Musik; schöne Melodien; knackige Hooklines; treffende, pointierte Songtexte (sind es wert gelesen und verstanden zu werden); sein Gesang. Jeder einzelne der 16 Songs packt einen wie nur was: von den nonstop aufeinander folgenden Volltreffern, ja Hits, auf den ersten Plattenseiten,  I Don’t Know, Come On To Me, Happy With You, Who Cares, Fuh You, Confidante, People Want Peace und weiteren mehr bis zu den komplexeren, nicht weniger spannenden Stücken Despite Repeated Warnings und Hunt You Down/Naked/C-Link auf der vierten Seite. Jeder Song hier lohnt es, näher hinzuhören und sich näher darauf einzulassen. Sollte man tun.

Apropos frisch: Paul McCartneys naturgemäß tiefer und brüchiger gewordene Stimme steht seinen neuen Songs genauso gut wie Sir Paul sein nun endlich natürlich ergrauender Beatles-Pilzkopf. Beides lässt ihn nur noch präsenter, realer, authentischer, erscheinen. Ehrlich, wenn ich mal 76 Jahre alt bin, wäre ich gern so wie Paul McCartney heute. Wäre das nicht so was von cool?

Paul McCartney Egypt Station, Capitol Records/MPL, 2018