Record Collection N° 43: Paul McCartney „Amoeba Gig” (Capitol Records, 2019)

Paul McCartney’s 2007 „Amoeba Gig“ released in full. A proof that Paul McCartney’s live band since 2002 is his best live band since The Beatles.

I’m just listening to Paul McCartney‘s stirring 2007 gig in Hollywood’s legendary gigantic Amoeba record store. It’s been released officially in full for the first time, all 21 songs recorded there. It’s great. The set list is surprisingly Wings-free, but offers a lot of fab Beatles songs, from the opener Drive My Car to the set closer I Saw Here Standing There, in between marvelous takes on The Long And Winding Road, I’ll Follow The Sun, Back In The USSR, I’ve Got A Feeling, Blackbird, Get Back, Hey Jude and Let It Be.

All these classics are mixed with superb Paul McCartney solo stuff – old and new. Like the wonderful John Lennon tribute Here Today, Calico Skies and Only Mama Knows. The vinyl double LP even has one more track, a sound check recording of Coming Up.

This is one of the most intimate gigs the eternal Beatle ever recorded. But what counts even more is that Paul McCartney’s singing and playing is fresh, fervent, fully on top. Magnificently easy-going, kind of effortlessly. Lot of rousing playfulness. The same goes for his super fantastic band, that now plays with Paul McCartney since 2002, longer than any other band he’s ever played with.

And this is the best live band Paul McCartney has played with since The Beatles. The Amoeba gig is definitely a proof that Brian Ray (Backing vocals, electric guitar, acoustic guitar, bass), Rusty Anderson (Backing vocals, electric guitar, acoustic guitar), Paul Wickens (Backing vocals, keyboards, electric guitar, acoustic guitar, bongos, percussion, harmonica, accordion) and Abe Laboriel Jr. (Backing vocals, drums, percussion) are one of the best live band around now. They were brilliant in 2007 at the Amoeba gig (where Paul Wickens was replaced by David Arch on piano). And they are brilliant now on McCartney’s seemingly never-ending Freshen Up-Tour. A great vibe is guaranteed.

Paul McCartney Amoeba Gig, Capitol Records/MPL, 2019

(c) Pics shot by Klaus Winninger

Record Collection N° 80: Paul McCartney „Good Evening New York City” (Hear Music, 2009)

Das beste Live-Album in Paul McCartneys Solojahren.

Am 15. August 1965 rockten die Beatles auf dem Höhepunkt der Beatlemania im Shea Stadium in Queens, New York vor über 55.000 euphorisierten Fans. Es war das erste Rock-Konzert in einem großen Stadion. Die letzte Show im Shea Stadium spielte im Juli 2008 Billy Joel, Gaststar war Paul McCartney. Danach wurde das Stadion abgerissen, nebenan errichtete man das neue Citi Field Stadion. Glanzvoll eröffnet wurde dieses im Juli 2009 mit drei Konzerten von vom ewigen Beatle. Bei diesen wurde vor rund 110.000 Fans McCartneys neue Live-Platte aufgenommen, seine sechste seit dem 1990er Dreierpack Tripping The Live Fantastic.

Good Evening New York City kommt auf zwei CDs mit 33 Songs und einer DVD mit dem gesamten Konzert, mit allen Ansagen McCartneys zwischen den Songs. Eine Limited Edition bringt noch eine zweite DVD mit neun weiteren Live-Songs, die bei einem Konzert auf dem Dach des Ed Sullivan Theatre für die David Letterman Show aufgenommen wurden.

Es ist die beste Konzertplatte von Paul McCartneys ganzer Solokarriere. Sir Paul ist in bester Form, er spielt meist seinen Höfner Bass, aber auch Klavier, Akustik- und Stromgitarre und Mandoline. Er agiert auf der Bühne unwiderstehlich charmant. Und er sieht auch unretuschiert nach zwei Stunden Konzertanstrengung noch unglaublich gut aus. Er singt – ebenfalls unretuschiert – richtig gut, besser, packender als auf früheren Live-Platten, auch wenn er die Melodien ab und zu etwas tiefer legen muss.

Paul McCartney sprüht nur so vor Energie und Spielfreude – das gilt auch für seine großartige Konzert-Band mit Paul „Wix“ Wickens (Keyboards), Rusty Anderson (Gitarre), Abe Laboriel Jr. (Schlagzeug) und Brian Ray (Gitarre, Bass), die McCartney seit 2001 auf der Bühne verstärken.

Im Vergleich zu früheren Live-Platten glücken McCartney & Co. praktisch alle Songs in besseren, energiegeladenen Versionen. Die Songliste selbst bringt einen gelungenen, natürlich auch nostalgischen Mix: Die alten Beatles-Klassiker sind in der Überzahl, unter den insgesamt 33 Stücken findet sich zwanzig Songs der Beatles, darunter oft  Gespieltes wie Hey Jude, Yesterday oder Let It Be. Aber auch Selteneres wie Day Tripper, I’m Down oder A Day In The Life, in dem McCartney auch John Lennons Strophe übernimmt. Und eine umwerfende Version von I Saw Her Standing There mit Billy Joel als Stargast.

Dazu kommen mit Jet, Let Me Roll It, Mrs Vandebilt, My Love, Band on the Run und Live And Let Die sechs Songs von McCartneys zweiter fantastischer Band, den Wings, die er in den 1970ern hatte. Und sieben Stücke von McCartneys Soloplatten, wobei er die 1980er und frühen 1990er, als er kreativ öfter mal schwächelte, fast völlig ausblendet. Er bringt mit Calico Skies und dem Titelsong lieber zwei Stücke vom starken 1997er Longplayer Flaming Pie, dem langsamen Abschied von seiner damals schon schwerkranken Frau Linda.

McCartney spielt mit Dance Tonight und Only Mama Knows zwei der stärksten Songs vom exzellenten 2007er Album Memory Almost Full. Er erweist dem großartigen 2008er Album Electric Arguments von The Fireman, seinem Projekt mit Dance-Produzent Youth, mit fulminanten Versionen von Highway und  Sing the Changes die Ehre, die ihm gebührt. Nach dem obligaten Hey Jude ist dann mal Schluss.

„Should we do another one?“, neckt Beatle Paul das Publikum. Die Citi Field Arena bebt. Es folgen sieben Zugaben. Am Ende rockt Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band das überschwappende Stadion. Beatlemania pur anno 2009.

Paul McCartney Good Evening New York City, Hear Music, 2009

(Album des Monats in now! N° 83, Dezember 2009/Jänner 2010, komplett überarbeitet im Mai 2022)

Kein Glück: Der Tag, an dem ich Paul McCartneys Konzert in Wien verpasste

Eine Geschichte, wie sie nur das Leben schreibt. Das hier ist mein Ticket für das „Out There!“-Konzert von Paul McCartney und seiner famosen Live-Band mit Rusty Anderson (Akustische und elektrische Gitarren, Backing Vocals), Brian Ray (Akustische und elektrische Gitarren, Bass, Backing Vocals), Paul „Wix“ Wickens (Keyboards, akustische Gitarre, Akkordeon, Perkussion, Backing Vocals) und Abe Laboriel Jr (Schlagzeug. Percussion, Backing Vocals) im Wiener Ernst Happel Stadion am Donnerstag, 27. Juni 2013.

Ich hatte die Konzertkarte schon vor Monaten, gleich in der ersten Stunde des Vorverkaufs gekauft. Seit Monaten hatte ich mich auf diesen Tag, auf das Konzert von Paul McCartney, dem ewigen Beatle, wie nur was gefreut. Im superteuren Golden Circle, mitten vor der Bühne. I saw me standing there.

Dann aber konnte ich plötzlich nicht dabei sein. Schicksal, Unglück, Pech, das Leben ist nicht fair. Aber so was passiert nun mal. Das Ticket habe ich selbstverständlich behalten. Als Erinnerung an den Tag, an dem ich das Paul McCartney Konzert in Wien leider verpassen musste. Die Karte noch schnell zu verkaufen, kam nicht in Frage. Beatlemania für immer und ewig.

B-logbook: 17.12.2018: When Paul McCartney and Ringo Starr reunited in London

The Beatles‘ Paul McCartney and Ringo Starr got back together yesterday to play Get Back in London, O2 Arena.

How fab is that?! You can’t start better into a new day, can you? The Beatles‘ Paul McCartney & Ringo Starr reuniting in London, O2 Arena, for playing „Get Back“ with special guest The Rolling Stones‘ Ronnie Wood and Paul McCartney’s fantastic band with Brian Ray, Rusty Anderson, Abe Laboriel Jr. & Paul „Wix“ Wickens. That makes my day!

Wie ich vor 20 Jahren schon mal Paul McCartneys super Gitarristen Brian Ray traf

Als Brian Ray als angeheuerte Edelgitarre mit Adam Cohen auf Tour in Amsterdam war.

Wie ich mir so auf YouTube Paul McCartneys grandiose Konzerte in Austin und in der New Yorker Grand Central Station anschaue, erinnere ich mich wieder – so wie es eigentlich immer passiert, wenn ich Paul McCartney mit seiner superfantastischen Band irgendwo auf der Bühne sehe –, wie ich seinen großartigen Gitarristen/Bassisten Brian Ray im Sommer 1998 in Amsterdam kennenlernte. Der kalifornische Musiker, der 1973 schon als 18-Jähriger in der Band der legendären schwarzen Rhythm & Blues-Sängerin Etta James debütierte und 14 Jahre ihr Gitarrist und musikalischer Direktor bleiben sollte, war damals in Amsterdam mit Adam Cohen unterwegs. Genau, Adam Cohen, Sohn von Leonard Cohen, und selber auch kein schlechter Singer-Songwriter vor dem Herrn. Riesige Vaterfußstapfen halt, in die er da treten wollte.

Adam Cohen war in Amsterdam, um sein feines selbstbetiteltes Debütalbum live in einem sogenannten Showcase vorzustellen; also einem exklusiv für Musikbranchen- und Medienmenschen in einem kleinen Club gespielten Konzert. Seine Plattenfirma, die offenkundig große Erwartungen in ihn setzte, hatte für diesen Gig extra eine sündteure Band aus US-Sessionmusikern zusammengestellt, darunter eben Brian Ray als Edelgitarre. Nach dem Konzert bin ich dann mit Adam Cohen, seinen Musikern und  anderen Branchen- und Medienleuten in einem kleinen Amsterdamer Pub gelandet, wo ich irgendwann mit Brian Ray ins Gespräch kam und am Tresen Bier trank. Als ich ihn fragte, ob er mit Adam Cohen weiter auf Tour gehen werde, grinste Brian Ray seinen Arnie-Schwarzenegger-Grinser, er fürchte, dass sich Cohen seine Gage nicht würde leisten können.

Vier Jahre später wurde Brian Ray von Paul McCartney für dessen Band engagiert, mit der McCartney jetzt schon länger zusammenspielt als je mit den Beatles oder den Wings. Macca suchte einen ausgebufften Gitarristen, der leicht zwischen Gitarre und Bass hin und her wechseln konnte, wenn er es gerade braucht. Wenn ich nur behaupten könnte, ich hätte Brian Ray schon damals in diesem Amsterdamer Beisl beim Bier den Tipp gegeben. Kann ich aber nicht. Den Tipp kam Brian Ray erst ein paar Jährchen später von Abe Laboriel Jr., dem super Ringo-Schlagzeuger, der ebenfalls schon seit 2002 zu Paul McCartneys Band gehört.

B-Logbook: 05.12.2018: Paul McCartney – My Concert of the Year!

 

Paul McCartney & his great band live at Austin City Limits Fest, October 5th, 2018.

Erstmal auf österreichisches Deutsch, also: Paul McCartney, ewiger Beatle, spielt heute Abend auf seiner „Freshen Up“-Tournee ein Konzert in der Stadthalle in Wien und morgen noch eins. Weil ich es mir nicht leisten konnte, vor Ort dabei zu sein, hänge ich abends zuhause rum in meinem Wohnzimmer in Salzburg. Große Paul McCartney Party mit meiner Amore, der Liebe meines Lebens. Wir sehen uns am Fernseher via YouTube Paul McCartneys großartige Liveshow vom „Austin City Limits Fest“, am 5. Oktober 2018 in Texas an – vor, geschätztes Minimum , etlichen, total euphorisierten zehntausend Leuten, ebenso viele Junge wie Ältere. Und hey, wir singen mit und grooven als wie!

Paul – ich darf „Sir“ Paul McCartney „Paul“ nennen; er hat mir das erlaubt, als ich vor zehn Jahren mal über eine Stunde lang ein Interview mit ihm machen konnte –, Paul und seine superfantastisch rockende Band, die nun schon rund 15 Jahre mit ihm zusammen ist, länger als er es mit den Beatles oder den Wings war, rocken und rollen aus den Hi-Fi-Lautsprecherboxen. Voll LAUT! 2 Stunden und 15 Minuten lang pure Glückseligkeit! Fühlt sich an wie das Paradies! MEIN KONZERT DES JAHRES!

And now in English, somehow. Beatle Paul McCartney is playing on his „Freshen Up“-Tour a concert in Vienna, Wiener Stadthalle, tonight, and again tomorrow. As I couldn’t afford being there, l am stuck here this evening in Salzburg in my living room. A great Paul McCartney with my amore, the love of my life! We are watching on the telly via YouTube his great live gig at Austin City Limits Fest on October 5th, 2018 – in front of at least some ten thousand totally euphoric people – as much young ones as older ones. And hey, we sing along and are getting fully into the groove!

Paul – I can call “Sir” Paul McCartney “Paul”; he allowed me to when I did an interview with him for over an hour ten years ago. So, Paul and his superfantastico rocking band for 15 years now, are booming out of the hi-fi-speakers LOUD! 2 hours and 15 minutes of pure bliss! Feels like paradise. MY CONCERT OF THE YEAR!